Was macht einen Film zum Kultfilm? Ein weiteres Kriterium hierfür ist die Tatsache, dass es über den Hauptdarsteller Angel in Asphaltnacht so gut wie keine Informationen im Netz gibt. Er hat auch keine weiteren Rollen in späteren Filmen gespielt und bleibt deswegen ein Phantom. Nach einigem recherchieren kann man herausfinden, dass er vor A-N in einer Berliner Band mit dem beziehungsreichen Namen Pillepalle und die Ötterpötter spielte. Es gibt von dieser Band immerhin 2 LP’s und eine 7“-EP.

 

 

1981

 

Pille Palle Und Die Ötterpötter - Crashpunkskabeatmauerpowerpoppogo-Sowieso

 

CrashPunkSkaBeatMauer

PowerPopPogo-sowieso (LP)

(Staadtsmusik A-5969)

 

A1. Spectrum (4:20)

A2. Eurocheques  (3:15)

A3. New Wave Afteshave (2:20)

A4. Französische Küsse (4:45)

A5. Wochenendpunk (2:20)

A6. Alfred Klein (2:20)

B1. Kurz vor 12 (1:10)

B2. Macrocafé (2:45)

B3. Neonreklame (3:40)

B4. Quantensprung (1:52)

B5. Lindenberg (2:40)

B6. Ich mag euch (2:45)

B7. Faschos (3:00)

B8. Abgeräumt (2:50)

 

1982

 

Cover - Pille Palle Und Die Ötterpötter: Es Ist Alles Egal

 

Es ist alles egal (7")

(Teldec 66.10240-01)

 

A1. Es ist alles egal (4:20)

A2. Treibjagd (2:55)

B1. Liebe tut gut (3:45)

B2. Kenn ich dich wirklich (3:40)

 

 

1984

 

http://ecx.images-amazon.com/images/I/41harpyzKrL._SL500_AA300_.jpg

 

Hoffentlich...geht nichts schief (LP)

(Teldec 66.23332-01)

 

A1. Männer haben einen Hut auf (5:56)

A2. Hans kann`s (3:19)

A3. Mutti aus der Tube (3:13)

A4. Frühling (3:22)

A5. Django (5:58)

B1. Ich hab geträumt (3:25)

B2. Idiot (3:30)

B3. Sansibar (5:07)

B4. Hey, Ronald (2:58)

B5. Ich & Du (2:50)

B6. Frauen tragen schwarz (5:24)

 

Im Film A-N tritt Heinemann in seiner Rolle als Angel auch als Sänger in Erscheinung. Der Song „Angel’s Night, um dessen Entstehungsgeschichte es im Film hauptsächlich geht, wird von ihm genauso gesungen wie die B-Seite der Single „Forget it“. Nach A-N verliert sich seine Spur. Es gibt von ihm lediglich ein Facebook-Profil mit einem mehr oder weniger kenntlichen Foto. Geht man von der Story des Films aus „30-jähriger Rocker meets 17-jährigen Punk, dürfte Gerd U. Heinemann die 60 lange hinter sich haben.

 

 

      Kontakt Pure (feat. Ex-Marionettes TOMI DAVIS) + MUDDA + ALTERNATIVLÖS @ Glockenbachwerkstatt

 

Er spielt den 17-jährigen Punk Johnny, der offensichtlich von zu Hause abgehauen ist.  Er erinnert in seiner nihilistischen Einstellung nicht nur namentlich an den Sänger der Sex Pistols, Johnny Rotten (eine entsprechende Anmerkung macht Angel im Film) oder an New York Dolls – Ikone Johnny Thunders („Born to loose“)  Im Vorspann des Films wird er auch unter der Rubrik „Musik“ gelistet. Auf einer Audio-Cassette mit einem  Punk-Song (dessen Titel unbekannt bleibt, der aber stimmlich von T. Davis gesungen sein könnte), die Angel in seinem Auto findet, steht der Name „Johnny Loser“. In der Figur des knapp halb so alten Johnny spiegelt sich Angels eigenes Verlierer-Gen. Angels eigene Band, deren Plakate immer mal wieder im Film auftauchen, hieß schließlich 1968 „Fallen Angels“. Thomas Davis war Sänger der Münchener Band „Marionettes“. Diese Zeit ist auf dem Album „Memories 1978 – 79“ dokumentiert, das im Oktober 2014 erschien. [ siehe Link ]

 

 

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Marionettes ‎– Memories 1978-79

 

Label: Hörsturzproduktion ‎– HSP 041

Format: Vinyl, LP, Limited Edition

Land: Germany

Veröffentlicht: Oct 2014

Genre: Rock

Stil: Punk, New Wave, No Wave

 

Bass, Vocals – Sigi Pop

Drums – Befeen

Guitar – Gunther B.*

Vocals, Guitar – Tommy Davis

 

Remastered By – Ludwig Maier

   

 

Trackliste

 

A1       Pretty Baby                                      3:04

A2       Smiling Slits                                     1:36

A3       Jukebox                                            1:36

A4       Petticoat                                           4:11

A5       Heya Sayer Bloody Prayer            2:24

A6       I Am A T-Shirt                                  2:23

A7       Was Kann Ich Tun                          2:44

B1       Memories                                         12:11

B2       Motorbyke                                        2:53

B3       Tokyo Speed                                   3:35

 

Thomas Davis’ weitere Schauspielkarriere beschränkt sich auf einen weiteren Film, nämlich

 

Die Story

BR Deutschland 1983/1984 Spielfilm

 

https://www.filmportal.de/sites/default/files/styles/movie_teaser/public/8FCDC92FDCE146E7BDEE54A27827E8A5_f019278_pic_01.jpg?itok=-LR_k9Nq

 

Martin Huba, Dietmar Schönherr, Thomas Davis (v.l.n.r.)

 

Regie             Eckhart Schmidt

Drehbuch     Eckhart Schmidt

Kamera         Bernd Neubauer

Schnitt           Eckhart Schmidt

Musik             Sal Paradise

Produzent    Wolfgang Odenthal

                       Barbara Moorse

 

 

Darsteller

 

    Thomas Davis                 Raoul Miller

    Saša Thomann               Raphaela

    Sabine von Maydell       Simone

    Ulrich Tukur                     Alexander A.

    Martin Huba                     Italienischer Dealer

    Georg Marischka            Chefredakteur

    Nicolas Lansky                Feder

    Sibylle Rauch                  Champagnermädchen

    Jürgen Draeger               Filmemacher Roger W

    Burkhard Driest               Filmschauspieler

 

 

 

Produktionsfirma

 

Astral-Film Film und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH (Grünwald)

Barbara Moorse Workshop (München)

KF Kinofilm Produktions GmbH (München)

 

 

 

Thomas Davis lebt heute überwiegend in Los Angeles, hält sich aber immer mal wieder auch in der alten Welt auf [ siehe Link ].

 

 

  

 

 

 

 

 

Zu dieser Darstellerin finden sich im Internet weitaus mehr Informationen.  Sie hat im Film A-N einen Kurzauftritt als Debbie, verarztet den durch einen Messerstich verletzten Johnny. Offensichtlich war sie mit Angel liiert. Danach tritt sie in der Disco als Sängerin mit dem Song „American Nightmare“ auf.  Unter dem Pseudonym Debbie Neon veröffentlichte sie immerhin drei Singles. „American Nightmare“ wurde allerdings nicht im Zusammenhang mit Asphaltnacht veröffentlicht. Indiz hierfür ist ihr Label CBS, während „Angels Night“ auf Philips / Phonogram erschien.

 

Debbie Neon - Psycho Killer

 

A: Psycho Killer

B: Neon lights

CBS 1979

Cover - Debbie Neon: American Nightmare

 

A: American Nightmare

B: Energy

CBS 1980

Cover - Debbie Neon: Boys Are Out Tonight, The

 

A: The Boys are out tonight

B: Spotlight

CBS 1981

 

Petra Jokisch brachte es später immerhin zu einem Auftritt im WWF-Club („the boys are out tonight“) und einem Video mit den beiden bedeutendsten Videoproduzenten der 80er, Hannes Rossacher und Rudi Dolezal. Der Song trug den Titel „Burning“ (bei Youtube) und nimmt in der Handlung des Videos den Titanic-Hype vorweg. Anscheinend wurde er aber nicht auf Vinyl/CD veröffentlicht. Außerdem wirkte Petra Jokisch a.k.a. Debbi Neon im letzten Fassbinder-Werk „Kamikaze“ und folgenden weiteren Filmen mit:

 

1. Sei zärtlich, Pinguin (1982)

2. Kamikaze 1989 (1982)

3. Tatort: Sterben und sterben lassen (1982)

4. Flüchtige Bekanntschaften (1982)

 

Im Jahr 1984 schaffte Sie es auf das Titelbild des Playboy, in den 90er Jahren verlieren sich auch ihre Spuren.

 

 

 

                 

 

Sie ist diejenige aus dem A-N-Team, die wohl die größte Prominenz genießt. Nach A-N kamen Serien wie „Manni, der Libero“ an der Seite von Thomas Ohrner oder „Praxis Bülowbogen“ mit Günther Pfitzmann. Aber genau aus diesem Grund sei an dieser Stelle auf Wikipedia oder andere Webseiten zum Thema verwiesen. Sie erscheint übrigens im Vorspann von A-N aus unerfindlichen Gründen als Christiane Plate.

 

 

      

 

Sie spielt die Studiotechnikerin Nelly, die dem ahnungslosen Johnny die Funktionsweise des Studios erklärt und später mit ihm in Angel’s Ford Mustang einen One-Night-Stand hat. Sie ist heute als Theaterschauspielerin, Coach und Schauspieltrainerin im Geschäft. Weitere Filme nach A-N:

 

1983 Schwestern (TV movie) 1983

1981 Der subjektive Faktor

 

Link: http://www.helene-ruthmann.de

 

                 Michael Zens Picture

 

Zens ist in A-N nicht nur als Schauspieler aktiv, er wird im Vorspann auch als Kameramann genannt. In seiner Rolle als “Kamikaze” ist er in A-N zweimal zu sehen. Im ersten (Kurz-) Auftritt spielt er das Saxophon-Solo aus „Angel’s Night“ zu hören ist. Später liefert er sich in einer Corvette mit Angel und dessen Mustang ein Beschleunigungsrennen in einem gesperrten Berliner Straßentunnel. Er hatte bereits vor A-N einige Rollen, war auch danach als Schauspieler und später als Regisseur tätig.

 

Link: http://www.ofdb.de/view.php?page=liste&Name=Michael+Zens

 

 

               

 

Die Rolle des ausgebrannten und ewig (von Tabletten?) benebelten Songtexters spielt Charlie Wierczejewski. Eigentlich hat er den wichtigsten Part: er muss den Songtext zu Angel’s  Night liefern was nach einigem Hin und Her endlich gelingt. Er hatte vor A-N von 1974 bis 1980 Auftritte in folgenden Filmen:

 

1974 Supermarkt

1975 Wandas Paradies (TV movie)

1976 Auf Biegen oder Brechen

1977 Schattenboxer

 

Laut IMDb war er auch unter dem Namen Charly Wirczejewski in der Doku „Andreas Baader – Staatsfeind Nr. 1“ als er selbst zu sehen. Er kannte Baader wohl aus seiner Jugend.

 

 

 

                          

 

Er ist eine der namenlosen Figuren in A-N. In allen Filmdatenbanken ist er nur als „der Kritiker“ gelistet, der u. a. einen Artikel über den Auftritt von Debbie Neon schreiben soll.  Als Schauspieler trat er später nicht mehr in Erscheinung, dafür aber umso erfolgreicher als Regisseur und Produzent (u.a. Tatort). Seine Vita ist an anderen Stellen ausreichend dokumentiert

 

 

 

 

 

Ralf Hermann verkörpert den Musikproduzenten Frank, der Angels Song zu einer Disco-Version verhunzen will. In der Peep-Show-Szene erfährt man, dass er mit Stripperin Tina liiert ist. Beide Schauspieler sind filmografisch weitgehend unbeschriebene Blätter. Hermann wirkte zumindest in „Panischen Zeiten“ mit Udo Lindenberg mit. Monika Rack scheint außer in A-N keine weiteren Rollen mehr gehabt zu haben.

 

 

                

 

Ein seltsamer Umstand bei A-N ist die Tatsache, dass gerade die Nebendarsteller (auch die Kleinstrollen) oft im Filmbusiness erfolgreicher waren, als die Protagonisten. Das gilt insbesondere auch für Edwin Wengoborski, der später weniger als Schauspieler (Robbie, Kalle, Paul), denn als Produzent und Art Director tätig war. Aktuelles Bildmaterial ist von ihm allerdings nicht zu finden.

 

Link: http://www.imdb.com/name/nm0920986

 

 

                  

 

Sein Betrag zu A-N bestand nicht nur in einem Kurzauftritt als Straßenmusiker, der von Johnny verhöhnt wird. Er wirkte laut Vorspann auch maßgeblich an der Musik im Film mit. Weitere Informationen sind nicht zu finden.

 

 

                  bastion 

 

Unter dem Namen „Mike“ hat R. de Bastion eine kurze, aber intensive Sequenz zu bestreiten. Er ist der Organist und spielt die Kirchenversion von Angel’s Night. Seit 50 Jahren ist der gebürtige Brite als Musiker / Singer / Songwriter vorwiegend im Sektor Jazz(rock) unterwegs. Er arbeitete dabei mit solch prominenten Stars wie Sally Oldfield, Edgar Broughton oder Peter Maffay zusammen. Die Auflistung seines umfangreichen Werkes würde hier jeden Rahmen sprengen.

 

Link: http://richarddebastion.wordpress.com

 

 


                                    

 

Eine unbekannte Größe in A-N ist und bleibt die Schwester von Angel. Sie wird weder namentlich im Film angesprochen, noch im Vorspann oder in den meisten Filmdatenbanken erwähnt. Lediglich bei „Alldownloadmovies“ ist ihr wahrer Name zu finden. Auch wenn ihr Auftritt nur sehr kurz ist, wirkt sie zumindest im Gegensatz zu M. Rack geradezu als professionell ausgebildete Schauspielerin.

 

 

 

 

                                               

 

Aein Auftritt von ist zwar sehr kurz, aber nichtsdestotrotz prägnant. Er sagt als DJ die ominöse (weil nie ganz gespielte) Disco-Version von „Angels Night“ an, muss dann aber bedrängt von Johnnys Bierglas über seinem Mischpult eine andere Scheibe auflegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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